Sprechstunde e-health: Die ePA rollt und so geht es weiter
Dampsoft stellt sich regelmäßig den Fragen zur Telematikinfrastruktur und Digitalisierung. Aktuell: Der Startschuss für die neue ePA ist gefallen. Wie geht es weiter für Zahnarztpraxen und Patienten? Und: Was haben die Messen im Frühjahr an neuen Trends und Tools gezeigt? Wir fragen unseren Experten Dr. Andrej Teterin.
Der bundesweite Roll-out der ePA läuft. Wie geht es jetzt weiter?
Nachdem Ende April der offizielle Startschuss für den flächendeckenden Roll-out der ePA 3.0 gesetzt wurde, und die Anwendung zum 1. Oktober 2025 verpflichtend wird, sind die Zugriffszahlen auf die ePA sprunghaft um ein Vielfaches angestiegen. Was uns besonders freut, dass das DS-Win in der Spitzengruppe liegt. Da sieht man, dass die neue ePA auch in den Zahnarztpraxen angekommen ist. Wie sich das langfristig und dauerhaft entwickeln wird, muss man abwarten.
Es wird offensichtlich, dass wir nach der Pilotphase keinen Sprint erleben, sondern einen Marathon. Es wird noch dauern, bis die Patientenakten von 70 Millionen Versicherten so befüllt sein werden, dass die jeweilige Vorgeschichte umfassend dokumentiert ist, sodass alle auf Knopfdruck die komplette Akte einsehen können. Wir dürfen nicht vergessen, die ePA ist das größte Digitalisierungsprojekt unseres Landes!
Es bleibt noch abzuwarten, welche Schwerpunkte das Gesundheitsministerium zukünftig setzen wird. Die neue Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) wird mit ihrem Team eigene Schlüsse aus dem Vorgehen ihres Vorgängers Karl Lauterbach (SPD) ziehen. Dann wird man sehen, wie spürbare Mehrwerte für möglichst viele Patienten in möglichst kurzer Zeit erzielt werden können.
Nur wer denkt, dass es die eine ePA geben wird, der irrt sich: Sie wird sich von einem einfachen Daten-Tresor immer mehr zu einer Plattform entwickeln und somit zu einem wichtigen Teil der sozialen Daseinsfürsorge in unserem Land werden. Wir wollen im internationalen Vergleich den Rückstand bei der Digitalisierung endlich aufholen und in eine Spitzenposition kommen. Mit unserem ureigenen Antrieb, bestmögliche Lösungen für Zahnarztpraxen zu entwickeln, werden wir uns auch weiterhin einbringen und aktiv an der digitalen Gesundheitsversorgung von morgen mitarbeiten.
Was haben die Messen IDS und DMEA an neuen Trends und Tools gezeigt? Was nimmt Dampsoft davon ins Visier?
Die IDS und DMEA waren zwei sehr spannende Messen – mit jeweils deutlich anderer Akzentuierung: Die IDS ist und bleibt die weltweit größte Dentalmesse mit allen Themen, Produkten und Dienstleistungen, die für Zahnarztpraxen spannend sind. Auf unserem Messestand tummelte sich fast nur zahnmedizinisches Fachpublikum aus den Praxen und Kliniken. Mein Fazit: Es gab keine großen Überraschungen oder Sprünge, sondern logische, erwartbare Weiterentwicklungen von Themen wie Künstlicher Intelligenz sowie digitaler Unterstützung bei zahnärztlicher Behandlung und Verwaltung, die nun in den Praxisverwaltungssystemen Einzug halten. Wir arbeiten entsprechend intensiv an der Weiterentwicklung unseres Portfolios.
Von der DMEA, der europäischen Leitmesse für Digital Health, habe ich persönlich etwas mehr mitgenommen, weil man aus der „dentalen Nische“ herauskommen und sich abseits der eigenen Themen anschauen konnte, was in anderen Segmenten im Gesundheitswesen softwaremäßig so passiert. Die DMEA ist im Gegensatz zur IDS eine Messe, die sich fast ausschließlich an ein Fachpublikum aus der Industrie wendet. Wir nutzen die Gelegenheit für einen Branchenabgleich und Wissenstransfer durch viele Gespräche mit anderen Softwareanbietern. Auch KZBV und BZÄK erkennen immer mehr den Wert der DMEA, nicht zuletzt deswegen, weil in Berlin die Regulierer und die gematik sehr präsent sind. Vor Ort bekommt man mit, wohin die gesundheitspolitische Reise geht. Wären wir nicht schon seit fast zehn Jahren dabei, hätten wir das Thema „Telematikinfrastruktur“ bei weitem nicht so früh in seiner ganzen Tragweite erkannt und weiterverarbeitet, um unseren Kunden rechtzeitig passende TI-Lösungen an die Hand zu geben. Die Arbeit hat sich gelohnt – da geben uns die geringe Wartungsintensität und TI-Kompatibilität des DS-Win recht.
Hier geht’s zur letzten Sprechstunde e-health: Auf zur TI 2.0 mit ePA, eLABZ und e-connect!
Dr. Andrej Teterin, Head of Business Development & Strategy
Er ist unsere Stimme, u.a. in Sachen Telematikinfrastruktur. Als Head of Business Development & Strategy spürt er neue digitale Trends auf. Regelmäßig beantwortet er dringende Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.