Zukunft der TI-Konnektoren - Dr. Andrej Teterin in der e-health Sprechstunde

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen zur Telematikinfrastruktur und Digitalisierung. Aktuell: Das Digitalgesetz ist beschlossen, das schon bald die ePA für alle bringen soll. Was bedeutet das für Zahnärzteschaft und Anbieter von Praxisverwaltungssoftware? Wir fragen unseren Experten Dr. Andrej Teterin. 

Das Digital-Gesetz wurde im Dezember 2023 im Bundestag beschlossen. Welche Auswirkungen hat das auf Zahnärzte und deren Praxisverwaltungssoftware?

ePA für alle, Telemedizin und DiGAs werden gepusht – das ist gut, ABER: Ordnungspolitisch ist das Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung im Gesundheitswesen (Digital-Gesetz – DigiG), was die gematik und den immensen Zuwachs an Kompetenzen und Möglichkeiten Software zu entwickeln betrifft, echt fraglich. Das deutsche Gesundheitssystem ist weltweit deshalb führend, weil es für jedermann Zugang zu medizinischer Versorgung bietet. Ein Blick nach Großbritannien zeigt, dass viele Ärzte nicht mehr in einem staatlich-planwirtschaftlich überbürokratisiertem Gesundheitssystem arbeiten wollen. Das muss uns auch hierzulande zu denken geben. Der Staat soll und muss den Rahmen setzen – keine Frage. Deswegen ist es auch nachvollziehbar, dass die gematik mehr Rechte bekommen soll, um die Interoperabilität im System herzustellen und zu regulieren. Was wir aber gar nicht gebrauchen können, ist eine Abkehr in Systeme, wo mehr zentral und bürokratisch geplant wird, anstatt dem Markt und innovativen Anbietern das Spielfeld zu überlassen. Gleichheit darf man nicht anstreben – die gab es noch nie und die wird es nie geben. Uns allen sollte klar sein, dass das Leben bunt ist und Vielfalt das Leben bestimmt. 

Für uns als Softwareanbieter gilt: Wir wollen mit unseren Produkten und Services überzeugen – und zwar im fairen Wettbewerb. Es dürfen keine Monopole geschaffen oder diese erleichtert werden – und deswegen verstehen wir nicht, dass es hier Bestrebungen gibt, die ganz bewusst die Anbietervielfalt verringern wollen. Unser Gesundheitswesen lebt von freier Arztwahl. Stellen Sie sich vor, man würde diese einschränken! Das gäbe einen Aufschrei. Insofern sollte man auch die freie Wahl auch von Software nicht beschränken. Gerade im Gesundheitswesen sollte man nicht den Fehler machen, zu viel zu planen und vorzugeben. Oder haben Sie schon mal von einer staatlich verordneten App gehört, die neue Maßstäbe gesetzt hat? Auch deswegen haben wir 2023 unser neues DS4 als webbasierte und cloudfähige Praxisverwaltungssoftware rausgebracht. Immer mehr Praxen entscheiden sich für diesen neuen Weg und erhalten alle Services aus einer Hand: Z-PVSaaS plus TIaaS plus KIMaaS. 

Software im Gesundheitswesen: Innovation durch Wahlfreiheit und Ideenvielfalt

Die Wahrheit ist doch, jede gute Software weltweit ist privatwirtschaftlich entstanden. Das ist gut so und das sollte auch so bleiben. Wahlfreiheit ist ein hohes Gut. Das sollten wir erhalten. Innovationen kann man nicht staatlich verordnen. Das zeigt die Roadmap für die Telematikinfrastruktur leider nur allzu gut. Bis auf das EBZ-Verfahren sind die faktisch spürbaren Vorteile für Patienten und Praxen (noch) überschaubar. Innovationen entstehen vielmehr durch einen angstfreien Austausch unbequemer Ideen und Argumente sowie durch ungelöste Probleme, die Praxen haben. Weil uns das so sehr bewusst ist, haben wir im letzten Jahr unsere Innovationssprechstunde ins Leben gerufen und haben dort mit interessierten Zahnärzten die Produktstrategie von Dampsoft erörtert und Einblicke hinter die Kulissen gegeben. Vor allem haben wir dort bereits bestehende und neue Ideen gemeinsam abgeklopft. Um noch nicht zu viel zu verraten: Durch die Kombination aus Fachkräftemangel und dem Wunsch nach digitalen Lösungen, prüfen wir gerade intensiv, wie sich vor- und nachgelagerte Arbeitsprozesse in der Zahnarztpraxis patientenfreundlich und personalunabhängiger abbilden lassen. 

Ein gutes Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit der Akteure und Dienstleister im Gesundheitswesen ist das EBZ. Über 10 Mio. HKPs wurden verschickt, die Marktabdeckung liegt bei 97 % – was für eine flotte Entwicklung innerhalb eines Jahres. Mittlerweile wird auch ePAR mit EBZ eingesetzt. Das kann sich wirklich sehen lassen und zeigt, dass sinnvolle Digitalisierung, die Nutzen stiftet für Patienten und Ärzte gleichermaßen, lässt sich nicht aufhalten, sondern wird aufgesaugt wie Wasser durch einen trockenen Schwamm. Wollen wir hoffen, dass die Beteiligten weitere Anwendungsfälle finden, mit ähnlich hohem Potenzial.

Hier geht´s zur letzten Sprechstunde e-health:  

Zum eRezept ab 2024 und was kommt als Nächstes? 

Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

e-rezept im ds-win

Das elektronische Rezept ist seit 01.01.2024 verpflichtend für alle Zahnarztpraxen. Hier erhalten Sie einen Überblick zu unseren Starthilfen rund um das eRezept.

Rosa Zettel adé – Hallo eRezept!

Das eRezept befindet sich im bundesweiten Einsatz in allen medizinischen Einrichtungen: Zum 01.01.2024 wurde gemäß Kabinettsbeschluss zum Digitalgesetz (DigiG) das elektronische Rezept zum verbindlichen Standard in der Arzneimittelversorgung eingeführt.

Was ist das eRezept?

Das eRezept ist eine moderne, digitale Alternative zum herkömmlichen Papierrezept. Mit dem eRezept können u. a. zahnärztliche, verschreibungspflichtige Medikamente einfach und sicher elektronisch verordnet und an Patienten übermittelt werden. Es wird in einer zentralen Datenbank gespeichert und kann von Apotheken schnell und unkompliziert abgerufen und bearbeitet werden.

Warum ist das eRezept verpflichtend?

Die Einführung des eRezepts im zahnärztlichen Bereich ist ein wichtiger Schritt in Richtung moderner und effizienter Gesundheitsversorgung. Es bietet zahlreiche Vorteile:

  • eine beschleunigte Verordnungspraxis
  • verbesserte Patientensicherheit durch digitale Medikationskontrolle
  • eine reibungslose Kommunikation zwischen Arzt und Patient

Hüten Sie sich vor Honorarkürzungen

Damit Ihre Zahnarztpraxis keine Honorarkürzungen erhält bzw. den Anspruch auf die volle TI-Pauschale nicht verliert, empfehlen wir Ihnen, rechtzeitig auf das eRezept umzusteigen. Das DS-Win bietet Ihnen bereits seit 2023 die Möglichkeit, das eRezept zu nutzen, sodass Sie sich rechtzeitig mit den neuen Arbeitsabläufen in Ihrer Praxis vertraut machen konnten.

Was benötigen Sie, um mit dem eRezept zu starten?

Technisch reicht die Freischaltung für die DS-Win-Produkterweiterung e-health aus. Mit dieser erhalten Sie Zugriff auf alle TI-Anwendungen, die aktuell und künftig im Gesundheitswesen für die Zahnarztpraxis verfügbar sind.

Unsere Starthilfen für das eRezept im DS-Win

Um die neuen Arbeitsprozesse ohne Zeitdruck einzuüben, stellen wir Ihnen folgende Informationen und Services bereit.

Webinare

Erfahren Sie von unseren Experten in einer Online-Schulung, wie Sie das eRezept im DS-Win nutzen.


Anleitung

Lesen Sie in der Programmbedienung ab Kapitel 17, wie Sie die Funktion im DS-Win nutzen.


Fragen und Antworten

Wir beantworten kurz und knapp häufig gestellte Fragen zum elektronischen Rezept in unseren FAQs.


Weitere Informationen zum eRezept

  • Allgemeine Informationsseite zum eRezept der gematik
  • Allgemeine Informationsseite der KZBV
  • Video-Anleitung „Elektronisches Rezept in der Zahnarztpraxis“ der KZBV
Zukunft der TI-Konnektoren - Dr. Andrej Teterin in der e-health Sprechstunde

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen zur Telematikinfrastruktur und Digitalisierung. Aktuell: Das eRezept steht in den Startlöchern. Wie laufen die Vorbereitungen? Und was kommt da noch mit dem geplanten Digital-Gesetz der Bundesregierung auf den zahnmedizinischen Bereich zu? Wir fragen unseren Experten Dr. Andrej Teterin.

Wie gut sind Dampsoft-Kunden auf das eRezept ab 01.01.2024 vorbereitet?

Das DS-Win ist bereits seit 2021 startklar für das eRezept. Unsere 12.500 Kunden können also seit über einem Jahr alle geforderten Funktionen nutzen. Aktuell arbeiten wir an weiteren Vereinfachungen für einen optimalen Workflow. Bis zum offiziellen Start am 01.01.2024 können und sollten sich Zahnarztpraxen mit den Abläufen vertraut machen. Dafür stellen wir umfassende Informationen zum Handling im DS-Win bereit. Für unser neues Mitglied in der Dampsoft-Familie – die webbasierte Praxisverwaltungssoftware DS4 – ist die eRezept-Funktion ebenfalls bereits verfügbar.

Wie rüstet sich Dampsoft für das kommende Digital-Gesetz (DigiG)? Was bedeutet es für Zahnärzte?

Das Bundeskabinett hat das Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung im Gesundheitswesen (Digital-Gesetz – DigiG) vor Kurzem beschlossen. Nun muss es noch die anderen Instanzen von Bundestag bis Bundesrat durchlaufen. Bis auf die üblichen Anpassungen während dieses Prozederes sind keine größeren Hürden mehr zu erwarten. Das hieße dann: Die „ePA für alle“ wird kommen. Angekündigt ist sie für Januar 2025. Demnach sollen alle Versicherten eine elektronische Patientenakte automatisch erhalten – mit der Möglichkeit zu widersprechen (Opt-out).

Mit der „ePA für alle“ wird es Veränderungen im Workflow der Praxisverwaltungssoftware geben. Als Marktführer im zahnärztlichen Bereich haben wir unsere Expertise hierfür bereits einbringen können. Aktuell warten wir die Veränderungen im Gesetzgebungsverfahren ab, um zu bewerten, wann wir was im Sinne unserer Kunden bestmöglich umsetzen werden. Dampsoft-Kunden dürfen davon ausgehen, dass wir die softwareseitigen Änderungen rechtzeitig zur Verfügung stellen werden.

Daneben wird es weitere Anpassungen im Bereich eRezept und Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) geben. Die Telemedizin wird ein fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Das betrifft zwar eher die hausärztliche Versorgung, aber auch im zahnärztlichen Bereich – gerade bei Aufklärungs- und Beratungsgesprächen – sehen wir gute Chancen für neue Versorgungsangebote.

Nicht zuletzt wird die gematik in Zukunft deutlich mehr Verantwortung und Kompetenzen bekommen. Das kann man, wie böse Zungen behaupten, als Schritt in Richtung zentralisierter „Staatsmedizin“ sehen oder als Möglichkeit, das Thema „Interoperabilität“ besser als bisher zu lösen. Wir glauben, dass Innovationen im Bereich Digital Health nicht zentral oder „von oben“ verordnet werden, sondern von unten nach oben bzw. bedarfs- und nutzenorientiert stattfinden sollten. Versorgungsaspekte werden mit dem neuen Gesetz stärker als Datenschutz-Aspekte gewichtet. Das werten wir als durchaus positive Entwicklung, denn: Datenschutz ist ohne Frage elementar wichtig, sie sollte aber nicht die Verbesserung der Gesundheitsversorgung ausbremsen.

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Dampsoft trifft gematik

Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

Zukunft der TI-Konnektoren - Dr. Andrej Teterin in der e-health Sprechstunde

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen zur Telematikinfrastruktur und Digitalisierung. Wir haben Thomas Jenzen von der gematik GmbH zum Expertengespräch mit Dr. Andrej Teterin eingeladen. Gemeinsam blicken sie auf erreichte Meilensteine des Großprojektes „TI“ – auf KIM und EBZ – sowie auf die geplante Anbindung der Dentallabore.

Dr. Andrej Teterin: KIM ist mit großem Abstand die meistgenutzte Anwendung in der TI. Wie blickst du als Mitarbeiter der gematik auf das Erreichte?

Thomas Jenzen: KIM steht für Kommunikation im Medizinwesen. Das ist die Basis für E-Mail-Kommunikation zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen – für Arztpraxen, Zahnarztpraxen, Kliniken, Apotheken, Pflegeeinrichtungen – und bald auch – Dentallaboren. Wer sich als zugangsberechtigt authentifiziert hat und KIM nutzt, hat exklusiven  Zugriff auf den „KIM-Club“. Wir haben ein weitestgehend standardisiertes E-Mail-Verfahren geschaffen, welches mit den höchsten Sicherheitsmerkmalen der Telematikinfrastruktur abgesichert ist. Wir verwenden Signaturen und Verschlüsselungen, die „out of the box“ für alle, die an KIM angeschlossen sind, zur Verfügung stehen. Damit möglichst viele Nutzer:innen des Gesundheitswesens KIM auch verwenden können, stehen die Hersteller spezieller Praxissoftware vor der Aufgabe, die Integration von KIM zu vollziehen, denn für jede Berufsgruppe gibt es unterschiedliche Softwarelösungen.

Portrait von Thomas Jenzen

Unser Gast: Thomas Jenzen (gematik GmbH)

Als Produktmanager für KIM (Kommunikation im Medizinwesen) hat er die Telematikinfrastruktur als Datennetz im Gesundheitswesen maßgeblich mitgestaltet. Das E-Mail-Verfahren KIM ermöglicht einen schnellen und sicheren Daten- und Informationsaustausch zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen.

Dr. Andrej Teterin: Welche Rolle spielen die Praxisverwaltungssysteme für den Erfolg von KIM oder gar der TI?

Thomas Jenzen: Die Primärsysteme tragen erheblich zur Akzeptanz der TI bzw. der Digitalisierung im Gesundheitswesen bei. Je einfacher die Handhabung ist, umso schneller wird den Anwendenden klar, das bringt mir was. Praxisverwaltungssysteme sind ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Das eine ist die Infrastruktur bestehend aus KIM, Versichertenstammdaten, Patientenakten, Heilberufsausweis, E-Rezepte etc. – und das andere ist, das Nutzererlebnis bei der Verwendung der Infrastruktur in der Benutzeroberfläche. Ich hospitiere viel in Praxen und erkenne einen Zusammenhang zwischen der Bereitschaft zur Digitalisierung und der Nutzerfreundlichkeit des verwendeten Primärsystems. Aus unseren Umfragen wissen wir auch, dass aber nicht nur die Anwendbarkeit des Systems, sondern auch der Support und die Kosten in das Nutzererlebnis mit einzubeziehen sind. Es ist immer das Gesamtpaket zu betrachten.

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Darstellung der Primärsysteme maßgeblich darüber entscheidet, ob die TI und Digitalisierung akzeptiert wird und ein Erfolg ist. Deshalb ist es uns auch ein wichtiges Anliegen, mit den Industriepartnern im engen Austausch zu bleiben, z. B. im Rahmen unserer offenen Sprechstunden und anderen Formaten. In den offenen Sprechstunden versuchen wir alle mit einzubeziehen. Dort sind Krankenkassen, Vertreter:innen von Arzt- und Zahnarztsystemen, Apothekensystemen anwesend – mittlerweile begrüßen wir auch Anbieter von Pflegesystemen in unseren Sprechstunden.

Dr. Andrej Teterin: Im Jahr 2024 sollen auch die Dentallabore an die Telematikinfrastruktur angebunden werden…

Thomas Jenzen: Wenn sich die Dentallabore an die TI anschließen, werden wir auch mit deren Softwareanbietern reden – vorher noch mit dem Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI). Kurz gesagt: Hat ein Labor eine SMC-B [Anm. d. Red.: Institutionsausweis für den Zugang zur TI], kann es eine KIM-Adresse von einem KIM-Anbieter erhalten. Wenn sich die Dentallabore an die TI anschließen, werden diese zuerst mit KIM in Berührung kommen. Das Senden und Empfangen von KIM-Mails allein wird die Nutzergruppe der Dentallabore nicht von der TI überzeugen, sondern viel mehr die Vereinfachung von Anwendungs- oder Versorgungsfällen, wie wir sie zum Beispiel bei der Übermittlung von Heil- und Kostenplänen – EBZ – von Zahnärztinnen und Zahnärzten an Krankenkassen kennen. Das EBZ ist die Anwendung für Zahnärztinnen und Zahnärzte schlechthin, weil die Nutzer:innen feststellen, dass ich mit KIM nicht nur die eAU an die Krankenkassen übermitteln kann, sondern darüber hinaus KIM ein wahrer Allrounder ist: Die Versicherten sind schneller versorgt, Zahnärztinnen und Zahnärzte haben mehr Planungssicherheit in der Versorgung, die Krankenkasse kann die Vorgänge schneller und effizienter bearbeiten.

Für alle Beteiligen Win-Win. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir weitere Akteure anbinden. Den Pflegeeinrichtungen sage ich, ihr könnt E-Rezeptanforderungen eurer Patientinnen und Patienten per KIM zu den Arztpraxen schicken. Und den Zahnärztinnen und Zahnärzten könnte man sagen, dass auch bald Dentallabore an KIM angeschlossen werden.

Wenn die Hersteller von Labor- und Praxisverwaltungssoftware zusammenarbeiten und die Rahmenbedingungen dafür vorhanden sind, dann kann ich mir vorstellen, dass man auch Verwaltungsvorgänge auf KIM abbilden kann, z. B. Anfragen, Aufträge, Bestätigungen zwischen Dentallaboren und Zahnarztpraxen etc. – denn  KIM beantwortet bereits grundsätzliche Fragen, z. B. nach der Verschlüsselung oder Signatur, die für die Übertragung von Gesundheitsdaten wichtig sind. Als Nutzer:in muss ich mir darüber keine Gedanken machen, denn Verschlüsselung und Signatur ist per Klick auf Senden automatisch in KIM mit drin. Wenn die derzeitigen Vorgänge zwischen Zahnarztpraxen und Dentallaboren ähnlich automatisierbar sind wie zwischen Zahnarztpraxen und Krankenkassen muss nun entschieden werden, welcher Übermittlungsweg am geeignetsten erscheint.

Dr. Andrej Teterin: Wir haben schon digitale Lösungen genau für diesen Anwendungsfall vor zwei Jahren rausgebracht – damals noch ohne TI – und übermitteln beispielsweise schon von der Anfrage bis zur Rechnung, von der Zahnarztpraxis zum Labor und zurück. Durch diese Erfahrungen habe ich mittlerweile eine differenzierte Meinung, wie die digitale Kommunikation zwischen Zahnarztpraxen und Laboren ablaufen kann. Wir verabschieden uns von der E-Mail und glauben, dass wir dort eher ein Collaboration Tool brauchen. Wir werden eine KIM-Lösung anbieten, aber auch eine komfortablere Lösung. Das wird sich im Wettbewerb behaupten müssen, aber ich persönlich finde es gut, dass wir nicht allein unterwegs sind. Das zwingt unser Unternehmen hart zu arbeiten, unseren Kunden gut zuzuhören und bessere Lösungen zu entwickeln.

Ich freue mich, im Strategiepapier aus eurem Hause bzw. des BMG über Nutzerakzeptanz und Interoperabilität gelesen zu haben und deswegen fühle ich mich gut unterstützt. Und alles, was du gesagt hast, zeigt ja, dass wir das nur zusammen hinkriegen. Jemand muss die Spielregeln vorgeben und sagen, da soll es hingehen, und dann muss das bis vor Ort in die Praxis gehen. Das muss gut zusammen funktionieren. Deswegen finde ich diesen Austausch gut, den brauchen wir, den kann man nur noch verstärken. Deshalb sagen wir dir hier vielen Dank für dieses und weitere Gespräche, die noch folgen mögen!

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Zur eRezept-Pflicht und Neues zum TI-Konnektor

Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

Zukunft der TI-Konnektoren - Dr. Andrej Teterin in der e-health Sprechstunde

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen zur Telematikinfrastruktur und Digitalisierung. Aktuell: Das eRezept wird verpflichtend zum 01.01.2024. Was müssen Zahnarztpraxen jetzt wissen? Außerdem: Was gibt es Neues zum TI-Konnektor, zur Laufzeitverlängerung und Weiterentwicklung zum Highspeed-Konnektor? Wir fragen unseren Experten Dr. Andrej Teterin.

Was kommt mit der bundesweiten Pflicht zum Elektronischen Rezept ab 01.01.2024 auf die Zahnarztpraxen zu?

Zahnarztpraxen mit dem DS-Win und der Produkterweiterung e-health können sich erstmal ganz entspannt zurücklehnen. Damit sind sie technisch in der Lage, das eRezept zu bedienen, und müssen nicht um Ausfall der Vergütung und Kürzung der monatlichen TI-Pauschale fürchten, wie es die KZBV kürzlich mitteilte. Als marktführender PVS-Hersteller hat Dampsoft seinen Kunden bereits vor einigen Monaten diese Funktion bereitgestellt. Wir werden umfassende Informationen vom FAQ bis Webinar anbieten, damit sich alle Praxen rechtzeitig und umfassend auf die neuen Vorgänge vorbereiten können.

Was ist zu beachten bei der Laufzeitverlängerung für TI-Konnektoren ab September 2023?

Immer mehr Praxen müssen wegen ablaufender Sicherheitszertifikate in diesem Jahr ihren TI-Konnektor tauschen bzw. sind gezwungen auf diese Herausforderung rechtzeitig zu reagieren. Keine Praxis sollte das auf die leichte Schulter nehmen. Wenn das Zertifikat erst einmal abgelaufen ist, dann können keine eGKs eingelesen werden und auch keine eHKPs an die Krankenkassen geschickt werden. Das würde den Praxisablauf erheblich stören. Vor allem auch deswegen, weil man nicht so schnell einen Termin bei seinem Hardwaretechniker bekommt, der das Problem behebt. Unsere klare Empfehlung lautet nach wie vor: Entscheiden Sie sich jetzt für e-connect!

Insbesondere für die Kunden, die sich schon in der Vergangenheit für einen Konnektor unseres Partners RISE entschieden haben, bieten wir zudem ein attraktives Lösungspaket – unsere „TI-Zugangsgarantie“: e-connect inkl. Laufzeitverlängerung. Was bedeutet das konkret? Wir garantieren einen reibungslosen und zuverlässigen TI-Zugang – zunächst per Laufzeitverlängerung mit dem bisherigen Hardware-Konnektor, künftig dann – ohne Hardware – mit e-connect. Durch die Laufzeitverlängerung per Software-Update verlängert sich die Gültigkeit des derzeitigen Hardware-Konnektors bis zum 31.12.2025. Die Umstellung auf e-connect erfolgt bis dahin, je nachdem wie schnell die Praxis das möchte und deren Kapazitäten zulassen. Die Laufzeitverlängerung ist ein kostenlosen Bestandteil unseres e-connect-Paketes. Das Ablaufdatum des Konnektors verliert somit seinen Schrecken. Wenn vor Ablauf des Zertifikats die Laufzeitverlängerung erfolgt, kann sich die Praxis erstmal zurücklehnen. Mit unserer neuen TI-Zugangsgarantie verschaffen wir unseren Kunden die Zeit, um sich auf die Behandlung der Patienten zu konzentrieren. Den „nervigen TI-Kram“ nehmen wir ihnen gerne im Hintergrund ab.

Dampsoft hat im Sommer 2022 mit e-connect eine erste Lösung für TI as a Service auf den Markt gebracht. Wie ist das Kundenfeedback ein Jahr später?

Mittlerweile nutzen mehrere hundert Kunden tagtäglich unseren neuen Service und genießen die Vorteile des TI-Zugangs ohne zusätzlich Hardware und des automatischen Updateservices. Jeden Tag entscheiden sich weitere Kunden für diese Lösung. Langfristig gehen wir davon aus, alle Dampsoft-Praxen mit e-connect auszustatten. Was uns besonders freut, dass wir Praxen mit vier unterschiedlichen Praxisverwaltungssystemen angeschlossen haben. e-connect ist also interoperabel. Noch ein Pluspunkt: Das schnellste Onboarding eines neuen e-connect-Kunden dauert – bei optimaler Vorbereitung durch die Praxis – aktuell gerade mal elf Minuten – das ist in etwa so lange wie eine 01 beim Zahnarzt! Wir glauben, dass man das noch weiter verkürzt bekommt – das ist gar kein Vergleich zu den sehr langatmigen und teuren Installationsterminen vor einigen Jahren.

Wie schreitet die Entwicklung des Highspeed-Konnektors voran?

Wir freuen uns, dass unser langjähriger Partner RISE als erster und einziger Anbieter von der gematik die Zulassung für die Durchführung von Friendly User Tests des Highspeed-Konnektors (HSK) erhalten hat. Die nächste Ausbaustufe in Richtung TI 2.0 ist somit erreicht. Damit wird auch klar: TI as a Service ist keine geduldete oder nur implizite Lösung mehr, sondern das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, an der digitalen Gesundheitsversorgung von morgen teilzunehmen. Sobald die Tests in den nächsten Monaten erfolgt sind, wollen wir auch unseren Kunden diese neue Lösung anbieten und damit die alte Welt der Hardware-Konnektoren endgültig hinter uns lassen. Der HSK wird nochmal deutlich stabiler und performanter sein als die heutigen Konnektoren, so dass der TI-Anschluss für die angeschlossenen Arzt- und Zahnarztpraxen nochmal deutlich zuverlässiger sein wird – so einfach wie der Strom aus der Steckdose.

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Zur ePA für alle und KI in der Zahnarztpraxis

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Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

Zukunft der TI-Konnektoren - Dr. Andrej Teterin in der e-health Sprechstunde

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen zur Telematikinfrastruktur und Digitalisierung. Aktuell: Das BMG verkündete kürzlich, „ePA für alle”, was heißt das für Zahnarztpraxen und Softwarehersteller? Außerdem: Wie steht Dampsoft zu KI in der Zahnarztpraxis? Wir fragen unseren Experten Dr. Andrej Teterin. Er hat sich für uns auf der DMEA 2023 umgeschaut und berichtet über die Entwicklungen auf dem Markt der digitalen Gesundheitsversorgung.

Ist Dampsoft auf die „ePA für alle“ vorbereitet? Was kommt auf Zahnarztpraxen und Patienten zu?

Gemäß der neuen Digitalisierungsstrategie des BMG kommt die „ePA für alle“. Und sowieso wird alles digital. Die Frage ist nur, wann und wie. Wir haben den Eindruck, dass die gematik bemüht ist, die Hersteller der Primärsysteme – wie Dampsoft mit der Praxisverwaltungssoftware DS-Win – früher und enger in die Konzeption mit einzubeziehen. Das ist ein Fortschritt. Die Dampsoft-Kunden können sich darauf verlassen, dass wir die Perspektive der Zahnarztpraxen mit Nachdruck einbringen werden. Wir haben die Hoffnung, dass man praxistaugliche Spezifikationen rausbringt und den Anbietern genügend Zeit gibt, diese zu entwickeln, zu testen und an die Praxen zu kommunizieren. Ob dies wirklich gelingt, das wird man sehen. Zugleich ist klar, dass wir unserer Linie treu bleiben und die Praxen so früh wie möglich über die künftigen Änderungen und die damit verbundenen Konsequenzen für deren Arbeitsvorgänge informieren werden. Damit ausreichend Zeit bleibt, um diese Veränderungen zu verstehen, ihren Mehrwert zu erkennen und die Abläufe in der Praxis einzurichten bzw. umzustellen.

Außer der Idee „ePA für alle“ ist bislang noch nicht klar, wie und wann welche Daten automatisch in die ePA hochgeladen werden sollen, bleibt noch abzuwarten, was das konkret bedeutet. Vielleicht wird der sehnsüchtig erwartete Referentenentwurf zum neuen Digitalisierungsgesetz die eine oder andere Frage beantworten.

Ende April fand die DMEA – Messe und Kongress für die digitale Gesundheitsversorgung – statt. Wie war die Stimmung, was gibt´s Neues?

Die alljährliche DMEA in Berlin ist neben der IDS wohl die nationale Messe, bei der wir uns als Softwareunternehmen die meisten Anregungen holen. Warum? Die erstmalige Teilnahme von Google und Amazon unter den Ausstellern zeigte, dass der deutsche Gesundheitsmarkt mit über 80 Millionen Patienten und einem dreistelligen Milliarden-Volumen ein attraktiver Markt auf der Anbieterseite von digitalen Gesundheitsdienstleistungen wird. Die DMEA wandelt sich aus meiner Sicht immer mehr zu einer Digital Health-Messe, auf der sich etablierte Unternehmen und viele Start-ups tummeln. Zugleich ist die DMEA eher eine B2B-Messe, also ohne Endkunden, will sagen: Dort sind kaum (Zahn-) Arztpraxen unterwegs.

Was wir mitgenommen haben: Die Telematikinfrastruktur wird mit digitalen Identitäten und TI as a Service in Zukunft deutlich komfortabler werden. Der gematik werden noch mehr Kompetenzen zugesprochen und man hat glücklicherweise erkannt, dass die Digitalisierungsideen nur mit den Anbietern der Praxisverwaltungssysteme zusammen umgesetzt werden. Sonst landen wir dort, wo wir zuletzt beim eRezept waren: Praxisuntaugliche Anforderungen hemmen oder verhindern die Markteinführung neuer Anwendungen. Moderne Technologien müssen der Versorgung helfen, die Nutzerakzeptanz muss im Mittelpunkt stehen und nicht Projektpläne, die am Reißbrett entworfen wurden.

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde – spätestens seit der Einführung von ChatGPT. Wie denkt Dampsoft über das Thema nach?

Gerne möchte ich mit einer Gegenfrage kontern: Wann haben Sie zuletzt einen Straßenatlas aus Papier für die Planung Ihrer Urlaubsfahrt mit dem privaten PKW genutzt? Ich persönlich kann mich noch gut erinnern, wie ich früher als jugendlicher Beifahrer neben meinem Vater die Atlanten gewälzt und versucht habe, ihm auf unbekanntem Terrain die richtige Abfahrt auf der Autobahn zu zeigen. Das Beispiel zeigt, wie die voranschreitende Digitalisierung unser Leben verändert und neue Technologien, die insbesondere die Verarbeitung großer Datenmengen besser als ein einzelner Mensch beherrschen, neuen Komfort bieten und das Leben erleichtern. Es zeigt aber auch: Ganz ausschalten darf man seinen Kopf nicht, oder haben Sie nicht auch schon mal vom Navi auf der Autobahn gesagt bekommen: „Bitte wenden!“?

Wir haben schon 2020 mit Analyse Now als erster Z-PVS-Anbieter in Deutschland ein erstes KI-gestütztes Tool auf den Markt gebracht, mit dem Kieferorthopäden FRS-Analysen in Sekundenschnelle machen können. Dieses Jahr präsentieren wir ein weiteres Tool mit der Athena-App, das Zahnarztpraxen bei der frühzeitigen Karieserkennung unterstützen kann. Warum machen wir das? Weil wir davon ausgehen, dass im hektischen Praxisalltag einzelne Befunde durchaus übersehen werden könnten. Mittels Künstlicher Intelligenz kann man die Sicherheit für eine zuverlässige Diagnostik steigern und sich als Zahnarzt eine unabhängige Zweitmeinung holen. Zugleich schafft man beim Patienten mehr Verständnis und Vertrauen, weil man zeigen kann, dass ein unabhängiges System, das mittels mehrerer tausend Bilder trainiert wurde, ebenfalls Anomalien und Auffälligkeiten erkennen kann. Solche Systeme steigern am Ende die Behandlungsqualität.

Kurzum: Wir glauben, dass KI-Systeme – bei zuverlässigem Training der neuronalen Netze und kluger Regulierung mit Augenmaß – die medizinische Versorgung in Zukunft verbessern können. Klar ist auch, KI muss den Menschen dienen, eine unkontrollierte Nutzung muss man verhindern.

Hier geht’s zur letzten Ausgabe der „Sprechstunde e-health“: Laufzeitverlängerung oder Cloudlösung – wohin mit den Konnektoren?

Mehr zu e-connect

Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

Das elektronische Beantragungs- und Genehmigungsverfahren für Zahnärzte (EBZ) ist seit dem 1. Januar 2023 Pflicht. Mehr als 10.000 Dampsoft-Kunden nutzen bereits erfolgreich das neue Verfahren. Behandlungspläne werden direkt und digital aus der Praxisverwaltungssoftware an die Krankenkassen gesendet. Was Sie jetzt wissen müssen, erfahren Sie hier.

Was genau ist das EBZ?

Mit dem elektronischen Beantragungs- und Genehmigungsverfahren für Zahnärzte (Abk. EBZ) wurden die bisher auf Papier ausgedruckten Heil- und Kostenpläne (HKP) in ein elektronisches Verfahren überführt. Dies gilt für die Leistungsbereiche Kieferbruch/Kiefergelenkserkrankungen (KB/KGL), Kieferorthopädie (KFO), Parodontalerkrankungen (PAR) und Zahnersatz (ZE). Es ist möglich, einen elektronischen Antrag direkt aus der Praxisverwaltungssoftware über die Telematikinfrastruktur (TI) an die Krankenkasse des Patienten zu senden. Die Genehmigung oder Ablehnung wird ebenso elektronisch von der Krankenkasse direkt an die Zahnarztpraxis übermittelt.

Gemäß Mitteilung der KZBV müssen sich alle Zahnarztpraxen mit den entsprechenden Updates ihres PVS-Herstellers ausstatten. Das Verfahren ist seit dem 1. Januar 2023 verpflichtend. Nur in begründeten Ausnahmefällen kann noch bis zum 30. Juni 2023 der elektronische Antrag ausgedruckt und per Post an die Krankenkasse versendet werden.

Das EBZ läuft und die Weichen für ePAR sind gestellt

Dampsoft hat eine ausgereifte und komfortable Lösung  für das EBZ bereitgestellt. Zahnarztpraxen mit dem DS-Win und der Produkterweiterung e-health haben alle Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung des neuen Verfahrens erfüllt. Seit Juni 2022 ist das EBZ-Feature verfügbar und es wird bisher von mehr als 10.000 Dampsoft-Kunden erfolgreich genutzt (Stand März 2023).

Auch das handschriftliche Ausfüllen und Versenden von Anträgen zur Behandlung von Parodontalerkrankungen an die Krankenkassen haben ausgedient: Mit dem General-Update 1/2023 im DS-Win wird Dampsoft ePAR als weiteres EBZ-Verfahren allen e-health-Kunden zur Verfügung stellen – bereits vor der verpflichtenden Bereitstellung im Juli 2023.

Viele Vorteile für Praxen und Patienten gleichermaßen

Das digitale Verfahren wirkt sich positiv auf den Praxisalltag aus:

  • Sicherer und schneller Versand aus dem DS-Win an die Krankenkasse
  • Patienten sparen sich den bisher notwendigen Gang zur Post oder zur Krankenkasse
  • Schnellere Entscheidung seitens der Krankenkasse
  • Schnellere Behandlung des Patienten
  • Höhere Planungssicherheit für Praxis und Patient
  • Zeit, Geld, Nerven und – nicht zuletzt – viel Papier werden gespart

Voraussetzungen für das EBZ

  • Anschluss an die Telematikinfrastruktur
  • Einrichtung eines KIM-Postfachs
  • Elektronischer Heilberufsausweis (eHBA / eZAA)
  • (optional) Komfortsignatur
  • (optional) zusätzliches Kartenterminal

Ihnen fehlt noch etwas? Die Produkterweiterung e-health für die Praxisverwaltungssoftware DS-Win ermöglicht Zahnarztpraxen die vollumfängliche und komfortable Nutzung aller aktuellen und künftigen TI-Anwendungen.

Unsere Starthilfen für das EBZ im DS-Win

  • Anleitung: Lesen Sie, wie Sie das EBZ-Feature im DS-Win nutzen können.
  • Webinar: Unsere Experten zeigen Ihnen, wie Sie das EBZ im DS-Win nutzen.
  • FAQ: Wir beantworten kurz und bündig häufig gestellte Fragen zum EBZ.

Lesen Sie auch:  „So läuft das EBZ im Praxisalltag mit dem DS-Win“

Noch nicht bei Dampsoft? Jetzt wechseln und EBZ nutzen!

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Zukunft der TI-Konnektoren - Dr. Andrej Teterin in der e-health Sprechstunde

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen zur Telematikinfrastruktur und sucht Antworten. Aktuell: Wie sieht die Zukunft der TI-Konnektoren aus? Und: Wie steht es um die Vision von der digitalen Zahnarztpraxis und wie positioniert sich Dampsoft? Das fragen wir unseren TI-Experten Dr. Andrej Teterin.

Der Bundesgesundheitsminister forderte jüngst „statt Konnektoren, eher Clouds“. Was bedeutet das für die Digitalisierung der Dentalbranche?

Auf der „Digital Health Conference“ des Digitalverbands Bitkom im November 2022 „wies er auf Chancen und Potenziale von Clouds, mobilen Anwendungen und Einbindung von Smartphones für die Digitalisierung des Gesundheitswesens hin“ (Vgl. Heise Online). Wir freuen uns, dass Prof. Dr. Karl Lauterbach, der wahrlich keinen einfachen Job hat, um unser solidarisches Gesundheitssystem dauerhaft finanzierbar und zukunftsfähig zu machen, sich so deutlich und positiv zum Thema „TI-Konnektor in der Cloud“ positioniert hat. Es bestärkt uns in der Haltung, dass es sowohl aus volkswirtschaftlicher und gesamtgesellschaftlicher Perspektive sowie aus Sicht der einzelnen Arzt- und Zahnarztpraxis sinnvoll und zeitgemäß ist, vom bisherigen Hardware-Konnektor auf ein zeitgemäßes Software-Paket umzusteigen. Wie viele Ressourcen für mehr als 100.000 Arztpraxen nötig wären, um alle Konnektoren gegen neue Geräte auszutauschen, wollen wir uns nicht ausmalen. Es wäre nahezu grotesk und ist nicht mehr zeitgemäß, Geräte mit eingebautem Ablaufdatum anzubieten und auszuliefern. Das kann kaum jemand nachvollziehen, erst recht nicht in Zeiten, in denen man über nachhaltige Konzepte zum natürlichen Erhalt unseres Planeten als lebenswerten Raum für unsere Kinder und Kindeskinder nachdenkt. Intelligente Software, die aus der Ferne angebracht, installiert, gewartet und für künftige Neuentwicklungen auf- und nachgerüstet werden kann, halten wir für den besseren Weg. Deshalb ermutigen wir alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen, diesen Weg in Richtung TI 2.0 und TI-Gateway zu gehen, sich gleich für eine sichere und ausgereifte TI-Cloud-Lösung zu entscheiden.

Die mittlerweile angekündigte Laufzeitverlängerung der Hardware-Konnektoren durch ein Softwareupdate (Vgl. zm-online) vermeidet leider nur auf absehbare Zeit den „Edelschrott“ und hat zur Folge, dass die Kunden keine Gewährleistung mehr für die Geräte erhalten. Sofern der Konnektor dann doch ausfallen sollte, muss sich die Praxis selbstständig um den Austausch kümmern und gegebenenfalls doch auf eine Cloud-Lösung umstellen. Der wesentliche Vorteil dieser Lösung ist, dass Updates und Störungen im Rechenzentrum – ohne das Zutun der Praxismitarbeiter oder eines Technikers – erledigt werden und somit für noch mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit sorgen kann.

Dampsoft setzt in Zukunft auf den TI-Konnektor in der Cloud

Wir haben schon vor über einem halben Jahr damit begonnen, den ersten Praxen mit unserem Produkt e-connect den Anschluss an die Telematikinfrastruktur zu ermöglichen. Mittlerweile nutzt eine dreistellige Anzahl an Praxen aus ganz Deutschland diesen Service – und es werden täglich mehr. Was uns ebenfalls zuversichtlich stimmt: Wir haben Praxen mit verschiedenen Praxisverwaltungssystemen erfolgreich in die TI-Cloud gebracht. Das Produkt funktioniert also nicht nur mit unserem DS-Win, sondern auch mit Systemen anderer Anbieter. Damit wird e-connect auch den gesundheitspolitischen Anforderungen an die Interoperabilität gerecht. Wir sind froh, dass mit dem neuen §322a SGB V des kürzlich beschlossenen Krankenhauspflegeentlastungsgesetzes (KHPflEG) die diskriminierungsfreie Einbindung aller TI-Dienste sichergestellt ist. So hat der Gesetzgeber gute Voraussetzungen geschaffen, damit sich die neuen Dienste für den Zugang zur TI auch schnell durchsetzen werden.

Übrigens: Wir verzichten bei e-connect auf den klassischen Vertriebsweg und wickeln alles papierlos über unseren Online-Shop ab. Auch das gehört zur Nachhaltigkeit.

Wie weit ist die „digitale Zahnarztpraxis“ in Wirklichkeit schon und was muss noch passieren?

An den Beispielen von EBZ und eRezept kann man sehen, wie groß die Spannbreite bei der Einführung neuer Softwarelösungen sein kann: Während das EBZ schon nach wenigen Monaten in den Zahnarztpraxen angekommen ist, erleben wir beim eRezept einen herben Dämpfer, da die Einführung quasi gestoppt wurde. Alltagstaugliche Prozesse müssen mühsam nachentwickelt werden, bevor es in den Massenrollout gehen kann. Das Fazit sollte heißen: Wer erfolgreich digitalisieren möchte, sollte frühzeitig die Nutzer fragen und sich erst anschließend Spezifikationen überlegen. Ansonsten zäumt man das Pferd von hinten auf, und die praktischen Standardprozesse müssen den theoretischen Spezifikationen angepasst werden. Dass das nicht immer funktioniert, ist nicht verwunderlich.

In 2022 konnten wir beobachten, dass viele Softwarelösungen auf den Markt gekommen sind, die Praxen dabei helfen, manuellen Aufwand einzusparen. Auch unsere Kundenbefragungen zeigen, dass immer mehr Zahnärzte sich gerne durch digitale Assistenz- und Kommunikationssysteme unterstützen lassen wollen, sei es durch Online-Terminmanagement, KI-gestützte Diagnostik oder bei der digitalen Abrechnung. Dahinter steckt das Bedürfnis, dass Ärzte wie Patienten gemeinsam Schritt halten wollen mit den technologischen Entwicklungen, die wir als Otto Normalverbraucher aus allen möglichen Lebensbereichen bereits kennen und selbstverständlich nutzen.

Die Praxisverwaltungssoftware im Zentrum der Datenströme

Zur Wahrheit gehört aber auch: Die vielen digitalen Insellösungen in den Arzt- und Zahnarztpraxen sprechen (noch) nicht miteinander und viele Ärzte verzweifeln daran, dass die zusätzliche Software nicht miteinander kompatibel sind und an vielen Stellen doch Doppeleingaben nötig sind. Vor diesem Hintergrund denken wir die digitale Zahnarztpraxis weiter und sehen die Praxisverwaltungssoftware im Zentrum aller Datenströme – als zentrale Plattform, an die sich alle Subsysteme bzw. Ergänzungslösungen anschließen müssen. Wir wollen diesen Plattform- und Assistenzgedanken weiter voranbringen und gehen dazu die nächsten Schritte. So werden wir in Zukunft weitere Softwarelösungen durch autorisierte, stabile Schnittstellen an unsere Praxissoftware anbinden und so das Leben vieler Zahnärzte, ihres Personals und ihrer Patienten erleichtern.

Hier geht’s zur letzten Ausgabe der „Sprechstunde e-health“: Kommt jetzt Bewegung in den Konnektorenstreit?

Mehr zu e-connect

 

Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen der Telematikinfrastruktur und sucht Antworten. Aktuell: Was gibt es Neues in der Debatte zum Konnektorentausch? Erfahren Sie mehr zur Lösung von Dampsoft! Und: Was kommt nach EBZ und eRezept?

Die gematik hat kürzlich bestätigt, dass die ablaufenden TI-Konnektoren ausgetauscht werden müssen. Welche Lösung hat Dampsoft für seine Kunden und was sind die Vorteile für den Konnektor in der Cloud?

Die gematik spricht nun auch offiziell von einer „Rechenzentrumslösung“ als Option beim Konnektorentausch. Wir fühlen uns mit dem Software-Konnektor bzw. unserer neuen Lösung insofern voll bestätigt: Mit dem Softwarekonnektor e-connect von Dampsoft wird eine sichere VPN-Verbindung in das deutsche, BSI-zertifizierte Rechenzentrum unseres Technologiepartners aufgebaut. Alle TI-Anwendungen (EBZ, ePA, eRezept, KIM, NFDM, VSDM, etc.) werden wie gewohnt über diesen Weg versandt. Verfügbare Konnektor-Updates werden automatisch installiert. Arzt- und Zahnarztpraxen gewinnen dadurch mehr Komfort und Zeit für ihre Patienten.

Die Laufzeitverlängerung der Zertifikate sehen wir eher als theoretische, denn als praktisch durchführbare Option an, da wir davon ausgehen, dass viele Praxen sich für einen Umstieg auf den RZ-Konnektor entscheiden werden. Besser jetzt schon Hardware gegen Software tauschen, als jetzt den alten gegen einen neuen Hardware-Konnektor zu tauschen und in fünf Jahren dann wieder. Unsere klare Empfehlung an unsere Kunden ist hier: Wer es wirklich ernst meint mit der Telematikinfrastruktur und die Vorteile der TI 2.0 frühzeitig nutzen möchte, tut gut daran, sich dieser Entwicklung früh zu stellen und den komfortablen Weg in die Zukunft zu gehen. Ich will es mal so sagen: Wieso sollte man von einer ruckeligen und unkomfortablen Pferdekutsche in die nächste Kutsche umsteigen, wenn ich auch in einen bequemen PKW einsteigen könnte? Nicht zuletzt zeigt die neu formulierte Digitalstrategie der Bundesregierung, dass die TI kein temporäres Phänomen ist, sondern – wie Autobahnen oder das Stromnetz – künftig zur sozialen Infrastruktur und Daseinsvorsorge in unserem Land zählen wird.

Das EBZ kommt gut an bei den Zahnarztpraxen, die es schon nutzen. Welche Zwischenbilanz zieht Dampsoft?

Wir sehen mit großer Freude, dass wir nach derzeitigem Stand schon bald 6.000 Kunden überzeugen konnten, mit dem EBZ, dem Elektronischen Beantragungs- und Genehmigungsverfahren, zu starten. Das hatten wir uns durchaus erhofft, aber dass dieses Verfahren so enormen Zulauf von so vielen Kunden bekommt – und es erfolgreich funktioniert, das macht uns froh. Daneben erhalten wir auch von den Krankenkassen und der gematik durchaus Lob und Beifall, weil aktuell über 60 % aller deutschlandweit digital eingereichten Pläne aus Praxen kommen, die mit dem DS-Win arbeiten. Von Vertretern der Gesetzlichen Krankenkassen erfahren wir, dass die Fehlerquote bei Plänen aus diesen Praxen bei unter 0,5 % liegt. Das heißt, dass die vollautomatische Verarbeitung und Genehmigung auf Kostenträgerseite auch wirkungsvoll greifen kann.

Warum ist diese Entwicklung so eingetreten?

Softwareentwicklung beherrschen viele Unternehmen in der Branche. Wir haben uns zugleich sehr intensiv mit der Einführung des neuen Verfahrens aus Sicht der Kunden beschäftigt und uns gefragt, wie wir Hürden abbauen können. Wie können wir die Praxen an die Hand nehmen und den Einstieg möglichst sanft gestalten, ohne zu viele Überraschungen? Unsere Antworten waren eine frühzeitige Informationskampagne, zahlreiche Webinar-Angebote, Anleitungen und das FAQ zum EBZ als Starthilfen und eine kostenlose Testphase von sechs Monaten für unsere Kunden. Wir glauben, dass man als Nutzer neue Digitalisierungslösungen erstmal erfahren und erleben muss.

Was kommt als Nächstes?

Zu den nächsten sinnvollen Anwendungen, die nach dem EBZ kommen, zählen wir das elektronische Rezept, das zum 1. September 2022 in zwei Regionen gestartet ist, und demächst flächendeckend ausgerollt wird. Das eRezept hat bei weitem nicht die Relevanz für Zahnarztpraxen wie das EBZ, aber wir freuen uns auch hier über die erhaltenen Rückmeldungen, dass unsere Kunden es bereits erfolgreich nutzen.

Ab 2023 werden auch Behandlungspläne für den Leistungsbereich Parodontalerkrankungen in das digitale Verfahren (EBZ) überführt. Wir haben mit der Testvorbereitung mit ersten Krankenkassen begonnen. Voraussichtlich ab 2023 soll ePAR dann in der Regelversorgung ankommen. Wir sind gespannt, ob dieser ambitionierte Zeitplan zu halten sein wird.

Des Weiteren sehen wir die e-Abrechnung, also die Einreichung der Abrechnungsdatei an die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen über KIM, als nächsten großen Meilenstein vor uns.

Dentallabore in der Telematikinfrastruktur

Mit Blick auf die weitere Zukunft: Das „Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege“, das im Juni 2021 in Kraft trat, wurde festgelegt, dass die ca. 8.000 Dentallabore in Deutschland ab 2024 an die Telematikinfrastruktur angeschlossen werden sollen. Das ist erfreulich, da wir von unseren Kunden wissen, wie mühsam und umständlich der Datenaustausch zwischen Praxen und Laboren bis dato läuft und wie oft Rückfragen entstehen, weil wichtige Daten fehlen oder handbeschriebene Formulare nicht entzifferbar sind. Insofern gehen wir davon aus, dass der digitale Informationsaustausch zwischen Zahnarztpraxis und Dentallabor erheblich an Bedeutung gewinnen wird. Mit dem richtigen Ohr an der Schiene der Zeit – und für die Bedürfnisse unserer Kunden – haben wir bereits 2020 mit unserer Lösung LabPort vorweggenommen. Wir gehen davon aus, dass damit das Zusammenspiel zwischen Praxen und Laboren branchenweit auf ein neues Level gehoben wird und wir deutliche Synergien zugunsten einer hochwertigen und wohnortnahen Patientenversorgung heben werden. Wenn 38.000 Zahnarztpraxen mit 8.000 Dentallaboren ein digitales Austauschverfahren bekommen, dann werden die Beitragssätze der Versicherten endlich effizienter eingesetzt. Aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre das ein Segen.

Hier geht´s zur letzten Ausgabe der „Sprechstunde e-health“: „Neue Konnektoren braucht das Land?“

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Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen der Telematikinfrastruktur und sucht Antworten. Aktuell: Was gibt es Neues zum anstehenden Konnektortausch? Erfahren Sie exklusiv, an welcher Lösung Dampsoft arbeitet. Und: Wie läuft es mit dem EBZ in der Praxis? Lesen Sie den ersten Erfahrungsbericht!

Vielen Praxen droht der unumgängliche Austausch der Hardware-Konnektoren zur Anbindung an die TI. Hat Dampsoft eine zukunftssichere Lösung?

Wir kennen viele Praxen, bei denen schon sehr bald in diesem Jahr der bisherige TI-Konnektor nicht mehr nutzbar sein wird, weil notwendige Sicherheitszertifikate ablaufen und nicht verlängert werden. Die Gründe dafür mögen strittig sein, zu ändern sind sie jedoch nicht. Die Praxen sind also gezwungen, irgendwie zu reagieren. Technisch stehen zwei Varianten zur Auswahl: Tausch der alten gegen neue Hardware oder Tausch der alten Hardware gegen einen neuartigen Service.

Wir haben eine Lösung entwickelt, die unserem Selbstverständnis entspricht, Praxen durch schlaue Softwarelösungen zu entlasten. Unsere Kunden sollen Zeit für ihre Patienten haben – wir kümmern uns um die IT im Hintergrund. Um Patienten zu behandeln und abzurechnen, benötigt jede Praxis – vereinfacht gesprochen – neben einem Dach über dem Kopf, einen Strom-, Gas-, Wasser- und Internetanschluss. In Zukunft benötigt man auch einen Anschluss für die TI, der immer verfügbar sein wird – so wie der Strom aus der Steckdose.

Mit diesem Ansatz haben wir zusammen mit unserem Technologiepartner einen Service entwickelt, der Praxen einen „unsichtbaren“ Zugang zur TI herstellt, ohne Hardware und größeren Installationsaufwand. Der Zugang erfolgt nicht mehr über den Konnektor in der Praxis, sondern über eine gesicherte Verbindung von der Praxis in ein Rechenzentrum. Das wird in den Praxen zu mehr Systemstabilität und Komfort führen, da z. B. der hauseigene Konnektor nicht mehr abstürzen kann oder neu gestartet werden muss. Updates erfolgen automatisch über den Dienst – ohne eigenes Zutun oder eines Technikers. Ein Konnektortausch – Hardware gegen Hardware – ist somit nicht mehr erforderlich. Mit Blick auf die zu erwartende technologische Weiterentwicklung der TI wäre dies auch nicht mehr schlau.

Das EBZ ist am 01.07.2022 in den Echtbetrieb gestartet. Dampsoft hat mit dem EBZ-Feature im DS-Win pünktlich geliefert. Wie läuft’s?

Vor dem Rollout waren wir gespannt, wie viele unserer Kunden mit EBZ zeitnah starten wollen und können. Die Praxen müssen verschiedene technische und organisatorische Voraussetzungen erfüllen, bevor es losgehen kann. Durch die zahlreichen Anmeldungen zu unseren EBZ-Webinaren, die wir seit Anfang Juni angeboten hatten, konnte man einen ersten Trend erkennen und auf ein hohes Interesse seitens der Zahnarztpraxen schließen. Insofern stiegen die Erwartungen und wurden sogar noch getoppt: In den ersten drei Tagen nach dem Go-live des EBZ sind bereits fast 20 Prozent unserer Kunden gestartet. Das hatten wir kaum zu hoffen gewagt und macht uns stolz.

Dabei haben sicher verschiedene produktstrategische Entscheidungen unsererseits geholfen: Wir bieten unseren Kunden das EBZ-Verfahren bis Ende 2022 kostenlos an. Unser primäres Interesse ist es, das Verfahren zeitnah in die Breite zu tragen und möglichst viele Kunden vom EBZ-Verfahren zu überzeugen. Dazu kommt, dass wir das EBZ-Feature nicht als eigenständiges Produkt ausliefern und die Kunden zu einem mühsamen Bestellverfahren zwingen, sondern EBZ gehört bei uns gedanklich unter die Überschrift „e-health“. Insofern konnten wir allen Kunden mit unserem Produkt „e-health“ das EBZ-Feature sehr einfach zur Verfügung stellen. Auch hier erkennt man unseren Ansatz: Wir wollen komfortable, simple und schlaue Lösungen – administrativen Aufwand wollen wir vermeiden.

Positive Zwischenbilanz von Kunden und Krankenkassen

Auch das qualitative Feedback aus der Betaphase lässt hoffen: „Einfach, schnell, selbsterklärend – super Idee und super Umsetzung“, das waren die Rückmeldungen aus den Testpraxen. Ebenfalls gewürdigt wurde, dass die eingereichten Pläne in den allermeisten Fällen bereits nach zwei Werktagen durch die Krankenkassen genehmigt wurden und die Genehmigung zurückgesendet wurde. Die Gründe für eine gelegentliche Ablehnung eines Plans wären meistens nachvollziehbar gewesen. Von den teilnehmenden Krankenkassen haben wir ebenfalls sehr erfreuliches Feedback zum EBZ-Verfahren bekommen. Ich darf da einen Projektbeteiligten bzw. Vertreter aus einer der größten gesetzlichen Krankenkassen wörtlich zitieren: „Das läuft wie geschnitten Brot.“ Insofern können und wollen wir uns hier ausdrücklich für das gute Zusammenwirken mit den teilnehmenden Krankenkassen bedanken. Alle Beteiligten haben gemeinsam in Richtung versorgungsorientierter Digitalisierung gearbeitet.

Zusammengefasst: Das neue Verfahren hat einen positiven Effekt auf den Praxisalltag. Es ist keine Umstrukturierung oder Neuorganisation notwendig. So muss Digitalisierung sein – nutzenstiftend und spürbar. Daran arbeiten wir gerne weiter – genau so.

Hier geht´s zur letzten Ausgabe der „Sprechstunde e-health“: „Was bringt das EBZ Praxen und Patienten?“

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Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.